VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Ohne Chemie!

Mehltau erkennen und mit Hausmitteln bekämpfen

Mehltau auf Rosenblättern
Mehltau lässt im schlimmsten Fall Ihre Pflanzen eingehen. Dabei kann man mit Hausmitteln ganz einfach gegen den Befall vorgehen Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

17.07.2020, 17:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Befall mit Echtem und Falschem Mehltau ist lästig und schädigt Ihre Pflanzen. Erfahren Sie hier, wie und mit welchen Mitteln Sie die verschiedenen Arten von Mehltau bekämpfen und erfolgreich vorbeugen.

Artikel teilen

Mehltau ist eine Pflanzenerkrankung, die durch etwa 100 verschiedene Arten von Mehltaupilzen ausgelöst wird. Mehltau tritt bei Nutz- und Zierpflanzen gleichermaßen auf, Fachleute unterscheiden Echten Mehltau von Falschem Mehltau. Einige Mehltauarten befallen nur bestimmte Pflanzen: Der Apfelmehltau befällt beispielsweise nur Apfelbäume. Ein Befall mit Mehltau kann dazu führen, dass die betroffene Pflanze eingeht. Allerdings kann man die Pilze auch gut bekämpfen. Chemische Mittel sind bei der Bekämpfung von Mehltau nicht zwingend nötig, denn es helfen ganz einfache Hausmittel.

Muss man Mehltau überhaupt bekämpfen?

Der Echte Mehltau ist ein Pilz, der zum Beispiel am Spindelstrauch, Rosen, Kirschlorbeer, Hortensie, Felsenbirne und Trompetenbaum vorkommt. Der Befall ist nicht immer stark genug, um ernste Schäden an den Pflanzen zu verursachen. Vielmehr hält der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen laut Mitteilung eine Bekämpfung für „oft nicht erforderlich“.

Auch interessant: Woran man einen Buchsbaumblattfloh-Befall erkennt

Mehltau – woran erkennt man den Befall?

Einen sehr starken Befall erkennen Hobbygärtner daran, dass die Blätter in der Folge auch braun werden und absterben. Sonst finden sich auf dem Grün nur einzelne weiße mehlartige Flecken, die an Anzahl und Größe zunehmen, bis die Blätter komplett damit belegt sind. Allerdings gibt es bei Echtem und Falschem Mehltau einige Unterschiede.

Echten Mehltau erkennen

Echter Mehltau (Erysiphales) gehört zu den Schlauchpilzen. Echter Mehltau ist ein Schönwetterpilz. Denn der Pilz entsteht bei trockenem, warmen Wetter. Die Pilze des Echten Mehltaus überziehen Stängel, Blätter, Blüten und Früchte mit einem mehlig-weißen Belag, der sich nach einer Weile schmutzig-bräunlich verfärbt.

Der Echte Mehltau befällt bereits im Frühjahr die Blattoberseiten und die Blüten und lässt sich leicht wegwischen. Die Blätter verfärben sich braun, rollen sich zusammen und vertrocknen. Die Blüten und jungen Früchte verkümmern. Ist eine Pflanze stark befallen, sterben womöglich Teile ab. Echter Mehltau tritt vor allem an Astern, Rosen und Nutzpflanzen wie Karotten, Koriander, Gurken und Stachelbeeren auf.

Auch interessant: Kann man vom Mosaikvirus befallene Pflanzen noch retten?

Falschen Mehltau erkennen

Die Falschen Mehltaupilze (Peronosporales) gehören zu den sogenannten Eipilzen oder Scheinpilzen. Er tritt später auf als die Pilze des Echten Mehltaus. Häufig wachsen die Sporenträger aus den Spaltöffnungen heraus. Deshalb beschränkt sich der mehlige, graue oder grau-violette Belag meist auf die Blattunterseite. Einige Zeit nach dem Befall bilden sich auf der Blattoberseite helle, bräunlich-gelbe Flecken. Betroffene Blätter verwelken. Unbehandelt geht die befallene Pflanze in vielen Fällen vollständig ein.

Der Falsche Mehltau ist im Gegensatz zum Echten Mehltau ein Schlechtwetterpilz. Er bevorzugt feuchtes Wetter. Gerne befällt er nicht nur Zierpflanzen, sondern auch zahlreiche Nutzpflanzen wie Kopfsalat, Feldsalat, Kohl, Erbsen, Zwiebeln, Radieschen, Spinat und Weinreben.

Wie kann man Mehltau bekämpfen?

Auch wenn der Mehltau weniger schädlich ist als gemeinhin angenommen, stört er oft das Auge des Betrachters. Zunächst sollten Hobby-Gärtner versuchen, eine weitere Ausbreitung des Echten Mehltaus einzuschränken. Am besten entfernt man dabei befallene Blätter und schneidet kranke Triebe zurück. Die Blätter kann man anschließend im Restmüll entsorgen.

Echten Mehltau bekämpfen

Den echten Mehltau bekämpfen Sie, indem Sie zunächst die befallenen Pflanzenteile per Hand oder mit einer guten Gartenschere entfernen und im Hausmüll entsorgen. Befallene Pflanzenteile gehören auf gar keinen Fall auf den Kompost. Anschließend behandeln Sie Ihre Pflanze mit frischer Milch. Mischen Sie die frische Milch im Verhältnis 1:8 mit Wasser. Besprühen Sie Ihre erkrankte Pflanze einige Tage mithilfe eines Drucksprühers. Das stärkt Ihre Pflanze. Und die Mikroorganismen in der Milch bekämpfen den Mehltau ganz natürlich und effektiv.

Auch interessant: Mit diesem biologischen Mittel werden Sie Feuerwanzen effektiv los

Falschen Mehltau bekämpfen

Auch beim Falschen Mehltau entfernen Sie zunächst die befallenen Blätter. Gegen Falschen Mehltau helfen natürliche Pflanzenbrühen, zum Beispiel aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesseln. Diese enthalten Kieselsäure, die die Pflanze stärken. Den Sud sprühen Sie einfach täglich auf die betroffenen Blätter. Für einen Ackerschachtelhalm- oder Brennnesselsud benötigen Sie etwa 100 Gramm frisches Grünzeug pro Liter. Schneiden Sie die Halme klein und weichen Sie diese 24 Stunden lang in einem Topf mit Wasser ein. Kochen Sie den Sud am nächsten Tag etwa eine halbe Stunde lang auf. Anschließend füllen Sie den Sud in eine Flasche. Verdünnen Sie den Sud vor der Anwendung im Verhältnis 1:10. Der Sud hält sich verschlossen mehrere Monate.

Mehr zum Thema

Wie kann man einem Befall mit Mehltau vorbeugen?

  • Wählen Sie beim Kauf mehltauresistente Sorten.
  • Pflanzen Sie Ihr Gemüse und Ihre Blumen nicht zu eng nebeneinander, damit die Luft besser zirkuliert.
  • Setzen Sie zwischen Ihre Pflanzen Kräuter wie Schnittlauch, Basilikum oder Kerbel, die mag der Mehltau nicht.
  • Überdüngen Sie Ihre Beete nicht, vor allem nicht mit zu viel Stickstoff.
  • Gießen Sie Ihre Pflanzen möglichst morgens oder nachmittags an den Wurzeln.
  • Entfernen Sie befallenes Unkraut.
  • Stärken Sie Ihre Pflanzen alle drei Wochen mit einer Pflanzenbrühe.
  • Entfernen Sie betroffene Blüten und Blätter umgehend.
  • Entsorgen Sie befallene Pflanzenteile nie auf dem Kompost.
Themen Gartenpflanzen Hausmittel
34 Tipps für die Gartengestaltung
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.