Die Samen der Seychellen-Palme bringen bis zu 20 Kilogramm auf die Waage und können einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Darüber hinaus kümmert sich der pflanzliche Rekordhalter sogar um seine Sprösslinge.
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Die Seychellen-Palme steht auf der Liste der bedrohten Arten.
Mitten im Indischen Ozean wachsen auf den Seychellen rätselhafte Palmengewächse, die bis zu 20 Meter hoch in den Himmel ragen und rekordverdächtige Samen herausbilden. Diese sind nicht nur die bislang schwersten bekannten Samen im gesamten Pflanzenreich, auch die Optik der grünbräunlichen Coco-de-Mer-Nuss beflügelt die Fantasie vieler Menschen im Hinblick auf den Bestäubungsakt des Gewächses. Denn die Nuss der Seychellen-Palme sieht aus wie ein weibliches Gesäß und einheimische Inselbewohner glauben, dass sich die männlichen Pflanzen den weiblichen bei Vollmond nähern, um diese zu befruchten. Tatsächlich ist der Bestäubungsprozess der Palmen bislang jedoch noch unerforscht. Um das Geheimnis zu lüften, haben Wissenschaftler bereits diverse Fotofallen an den Gehölzen angebracht und sogar heimische Geckos mit Radio-Transmittern versehen, doch es bleibt nach wie vor ein Rätsel, was unter der Baumkrone vonstatten geht. Dafür gelang es den Forschern herauszufinden, wie die Palmen es überhaupt schaffen, derart große Samen zu bilden, obgleich sie auf vergleichsweise eher nährstoffarmen Böden gedeihen.

Ähnelt optisch einem weiblichen Hinterteil: Die Coco-de-Mer-Nuss.
Ausgeklügeltes Recycling-System
Bis die Seychellen-Palme ihre bis zu 20 Kilogramm schweren Samen herausbildet, vergehen sieben Jahre. Währenddessen fungieren die großen Blätter als eine Art Trichter, der es ermöglicht, verwertbares biologisches Material wie Pollen, Blüten oder auch Tierkot bei Regenschauern entlang des Blattstiels direkt zum Baumstamm und somit zurück in den eigenen Kreislauf zu führen. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie eine Dachrinne. Effizienter kann eine Pflanze kaum sein.
Da auch die Nüsse direkt neben der Mutterpflanze auf den Boden fallen, kann diese ihre Sprösslinge zudem mit wichtigen Nährstoffen versorgen und beim Keimen unterstützen. Dies ist von großer Bedeutung, da die Seychellen-Palme aufgrund von Wilderei auf der Liste der bedrohten Arten steht.